Die Medien (und Firmen, die für Facebook Ads zahlen) hetzen im Moment alle gegen den Mann, der den zweitgrößten Traffic Channel der Welt mit einem einzigen Video geschwächt hat. Allgemein gibt es nämlich neben Facebook nur noch Google als Quelle für den eigenen Traffic. Bisher waren diese beiden Kanäle auch ungefähr gleich auf (mit Gigant Google knapp auf Platz 1), doch das änderte sich vor einigen Tagen, als Mark Zuckerberg in einem Video verkündete, dass das Unternehmen eine bestimmte Änderung am Algorithmus vornehmen würde.
Mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen
Durch diese Änderung werden User ab jetzt mehr “relevante” Anzeigen erhalten, also von Freunden und Bekannten anstatt von gelikten Seiten und bezahlten Ads. Für die User ist das toll, denn nun kann man die Zeit auf Facebook sinnvoller nutzen und mit den Menschen verbringen, die uns wichtig sind. Grund für diese Änderung war nämlich auch das Feedback der User, die nach weniger (alten) Inhalten und abonnierten Seiten fragten. Während seiner kurzen Rede auf seiner Facebook Seite müssen unzählige Online Marketing Agenturen damit kämpfen, dass Kunden wegen der niedrigeren Reichweite abspringen. Und Mark Zuckerberg? Der streut Salz (anstatt Zucker) in die Wunde.
Google (mal wieder) auf Platz 1
Nun ist Google wieder mit deutlichem Abstand an der Spitze und generiert schätzungsweise 25% des weltweiten Traffics. Der Vorsprung hat sich jedoch schon kurz vor der Bekanntgabe der Änderung etabliert, was auf Googles AMP Seiten zurückzuführen ist. Diese generierten in letzter Zeit nämlich mehr Traffic als üblich und gaben Google einen weiteren Vorteil im Rennen um die Krone.
Auch Facebook CEO Mark Zuckerberg ist klar, dass die durchschnittliche Zeit der User auf Facebook sinken wird. Doch dafür wird die kurze Zeit in sog. “Quality Time” umgewandelt, in der User nicht nur zahllose Videos abscrollen, sondern gehaltvolle Interaktionen ausführen. Ob diese Taktik aufgeht und Qualität über Quantität siegt, werden wir in den nächsten Monaten erfahren. Der Abstieg des Traffics ist kein Wunder und ebenso wenig ein Zeichen für den Untergang des Konzepts. Wir warten…