Im Zeitalter von schnellen Datenverbindungen will der User nicht warten. Das World Wide Web soll schnell sein. Der User ist schnelle Ladezeiten vom Desktop-PC gewöhnt und will nicht lange warten bis eine mobile Webseite geladen wurde. Die langen Ladezeiten werden dabei weniger durch die zu geringe Bandbreite des Mobilfunkanbieters, sondern auch durch zu große Webseiten verursacht. Mit jeder Sekunde, die es länger dauert eine Webseite zu laden, verlieren deren Betreiber Leser und damit auch potentielle Kunden.
Da das mobile Internet, bedingt durch die täglich steigende Anzahl an Smartphones, in seiner Wichtigkeit steigt, werden auch mobil optimierte Webseiten immer wichtiger. Google ist sich dieser Tatsache bewusst und hat genau aus diesem Grund das sogenannte AMP-Project ins Leben gerufen. AMP steht für “Accelerated Mobile Pages” und bedeutet das beschleunigte Laden von mobilen Webseiten. Bereits heute ist es möglich, Einsparungen der Ladezeit von bis zu 85% zu erzielen.
Alle Beteiligten sollen davon profitieren. Für den User sollen Inhalte noch schneller zur Verfügung gestellt werden, sprich die Nutzerfreundlichkeit soll gesteigert werden. Google gibt an, dass ca. 40% der User eine Webseite verlassen, wenn diese nicht innerhalb von drei Sekunden geladen wurde. Inhalte sollen unter Verwendung von AMP innerhalb von kürzester Zeit geladen sein. Somit werden längere Wartezeiten im mobilen Zeitalter zukünftig so gut wie keine Rolle mehr spielen.
Die Gründe für den beschleunigten Seitenaufbau
1. Ladezeit und Größe der Webseite
Da beim AMP-Projekt die Ladezeit einer Webseite zu den wichtigsten Kriterien zählt, sollen Webseiten zukünftig möglichst wenig Speicherplatz belegen, um den Ladevorgang einer Webseite zu beschleunigen. Umgesetzt werden soll dies durch die Verschlankung von CSS, HTML- und Javascript-Elementen. Es wird nur noch ein HTTP-Request zum Laden der Webseite notwendig sein.
Dateigrößen werden vor dem eigentlich Ladevorgang schon an die AMP-Seite übermittelt. AMP kann so den Ladevorgang je nach Relevanz des Inhalts optimieren und beschleunigen. Dadurch wird es möglich, eine Webseite zu sehen, bevor diese vollständig geladen wurde. So werden zum Beispiel erst nur die Inhalte geladen, die sich im Sichtfeld des Users befinden (“above the fold”).
2. Asynchrone Scripte
Das Laden von Inhalten einer Webseite kann durch die Verwendung von Javascript relativ viel Zeit in Anspruch nehmen. Googles AMP akzeptiert allerdings nur asynchrones Javascript. Man spricht von asynchronem Javascript, wenn Inhalte von Webseiten auch parallel geladen werden können.
3. CSS inline wird Pflicht
Einschränkungen gibt es für CSS in AMP-Artikeln, wo nur noch inline Styles bis zu einer Größe von 50 Kilobyte erlaubt sind. Inline bedeutet, dass die CSS Styles direkt in die HTML Seite geschrieben werden (anstatt sie auf einer separaten Datei zu speichern).
4. Caching
Im Content Delivery Network (CDN) werden alle wichtigen Information zu AMP zwischengespeichert und bei Bedarf von dort geladen. Da alle Daten auf einem Server liegen, kann hierdurch deutlich Ladezeit eingespart werden.
Fazit
Google hat mit seinem AMP-Project und dem Ziel, Ladezeiten auf ein Minimum zu reduzieren, einen wichtigen Schritt in Sachen Mobile Internet gemacht. Das Laden von AMP-Artikeln wird zukünftig auf mobilen Geräten für den User eine immer wichtigere Rolle spielen. Erste AMP-Seiten werden in den Google News bereits getestet. Googles AMP-Projekt steht hierbei in Konkurrenz zu Facebooks Instant Articles, die genau wie das Projekt von Google, dass schnellere Laden von Inhalten zum Ziel haben.