Interne Verlinkung (Gastbeitrag)

Die interne Verlinkung ist aus mehreren Gründen ein wichtiger Faktor für den Erfolg einer Website. Zum einen, um die Seite gut für Suchmaschinen wie Google analysierbar zu machen. Zum anderen, damit Besucher schnell ähnliche und passende Inhalte auf anderen Unterseiten finden können. Wer also eine optimierte interne Linkstruktur aufbaut, macht das Erleben der eigenen Seite sowohl für Nutzer als auch für Suchmaschinen deutlich einfacher. Doch wie sollte man vorgehen? Und welche Fallstricke gibt es zu beachten?

Interne Verlinkung

Interne Verlinkung für die Suchmaschinen

Suchmaschinen haben zum Ziel, Websites zu finden, die Inhalte zu analysieren und die Seiten auf dieser Basis in ihrem Index zu ranken. Um die Inhalte zu verarbeiten, müssen sie erst einmal gesehen und gesammelt werden. Beim sogenannten Crawling wandert also der Bot einer Suchmaschine über eine Website und lernt, welche Unterseiten es gibt und was diese zum Inhalt haben. Erst danach werden die Seiten im Index aufgenommen. Das Crawling ist damit die technische Grundvoraussetzung dafür, später gut zu ranken.

Die interne Verlinkung kann dabei helfen, diesen Prozess zu optimieren. Denn wenn die einzelnen Unterseiten strategisch miteinander verknüpft sind, kann der Bot den Links folgen, um direkt die nächsten Seiten zu entdecken. Da diese im Bestfall thematisch passend sind, kann er zudem besser verstehen, wovon die Website insgesamt handelt. Und für diese Themen werden sich dann mit der Zeit Rankings einstellen. Das passiert aber natürlich nur, sofern die Inhalte auch einzigartig und hochwertig sind.

Und darüber hinaus kann auch die Relevanz der einzelnen Seiten unterstrichen werden. Denn interne Links sollten immer „Follow“ sein und geben damit PageRank weiter – diesen sieht man zwar nicht mehr, Google nutzt ihn aber intern weiterhin. Wichtige Seiten sollten daher öfter intern verlinkt werden als Seiten mit weniger relevanten Inhalten. Hinzu kommt, dass zum Beispiel das Impressum oder die Datenschutzrichtlinien von jeder Seite – entweder im Header oder im Footer – verlinkt werden sollten. Dies hilft der Suchmaschine dabei, den Hintergrund einer solchen, rechtlich sehr wichtigen, Seite zu erkennen.

Interne Verlinkung für die Nutzer

Und auch die Nutzer können von einem solchen Vorgehen profitieren. Denn wenn sie eine Unterseite interessant finden, möchten sie vielleicht noch mehr zu ähnlichen Themen erfahren. Und auf entsprechende Informationen kann man sie mit internen Links hinweisen. Dadurch steigert sich die Nutzererfahrung, denn die Besucher müssen nicht lange suchen, um die für sie relevanten Inhalte zu finden. Darüber hinaus verlängert sich ihre Aufenthaltsdauer auf der Website erheblich.

Da die Nutzer auf der Seite viele wichtige Informationen finden, dürften sie im Nachhinein eher geneigt sein, die Website auch weiterzuempfehlen – sei es per Mail, in den sozialen Medien oder per Mund-zu-Mund Propaganda. All diese Dinge helfen zwar nicht beim Ranking in Google, Bing und Co., sorgen aber dennoch für qualifizierten Traffic. Und so schafft es eine Seite, dank einer guten Nutzererfahrung alternative Trafficquellen zu erschließen und damit weniger abhängig von Suchmaschinen zu sein.

Wie verlinke ich intern?

Bei der internen Verlinkung gibt es einige Grundregeln zu beachten. Wie schon gesagt sollten die Links alle auf „Follow“ gestellt sein. Denn auf der eigenen Seite sollte es ja nur hochwertige und vertrauenswürdige Inhalte geben. Zudem folgt der Bot der Suchmaschinen dem Link nur, wenn er freigegeben ist. Bei „Nofollow“ würde also der positive Effekt für Suchmaschinen wegfallen. Die Links sollten zudem thematisch passend im Inhalt eingebaut werden. Denn einfach eine Liste von Links am Ende des Textes zu platzieren macht vor allem für Nutzer wenig Sinn. Im Text kann man zudem mit passenden Ankertexten arbeiten, die den Nutzern und dem Bot mehr über die hinter dem Link stehende Seite verraten. Je besser und individueller diese Ankertexte gestaltet sind, desto mehr Klicks werden die Links erhalten.

Ein extra Tipp: Wer eine WordPress Website betreibt, kann auch das Plugin „Restore Link Title Field“ nutzen. Dieses fügt bei internen Links automatisch ein zusätzliches Attribut ein, das dem Alt-Attribut bei Bildern ähnelt. Es bietet also zusätzliche Informationen zur verlinkten Seite, mit der sowohl Suchmaschinen als auch Nutzer sich ein noch besseres Bild von den entsprechenden Inhalten machen können. Sinnvoll ist es außerdem, zu analysieren, welche Unterseiten die stärksten einer Website sind. Diese sollten dann prominent verlinkt werden. Zum einen von vielen anderen Unterseiten aus und auch von der Homepage. Zum anderen aus der Hauptnavigation, wo sie weit oben stehen sollten. Dieses Vorgehen sorgt dafür, dass diese Seiten allzeit gut erreichbar sein werden – sowohl für die Besucher als auch für die Suchmaschinen.

Um interne Links zielführend aufzubauen, sollte man sich jedoch zunächst die inhaltliche Struktur der Website vergegenwärtigen. Denn interne Links machen nur dann Sinn, wenn die verlinkte Seite inhaltlich passend ist. Man sollte also die Website in unterschiedliche Themenblöcke aufteilen und dann meist innerhalb dieser Blöcke verlinken. Die Nutzer werden damit an die Hand genommen und durch ihr präferiertes Themengebiet geführt. Es empfiehlt sich zudem, auch alte Inhalte immer mal wieder anzuschauen. Vielleicht sind ja mittlerweile neue Inhalte hinzugekommen, die sich passend von den alten Seiten aus verlinken lassen. So profitieren die neuen Seiten nicht nur von der Stärke der alten Seiten, sondern erhalten auch direkt mehr Besucher. Auf diese Weise lassen sich schneller positive Signale für neue Inhalte aufbauen.

Fallstricke bei der internen Verlinkung

Es gibt aber, wie bei allen anderen technischen Einzelheiten, auch bei der internen Verlinkung gewisse Fallstricke. Schon erwähnt wurden hier die Verlinkung mittels „Nofollow“ und das Nutzen von immer gleichen Ankertexten ohne wirkliche Aussagekraft.

Ein Problem wäre es auch, wenn wichtige Links auf einer Seite stehen, die per robots.txt blockiert ist. Denn alles, was auf dieser Seite steht, kann von Google nicht gesehen werden – und das gilt dann natürlich auch für die Links. Ähnliche Effekte gibt es, wenn ein sichtbarer interner Link auf eine Seite führt, die wiederum per robots.txt blockiert ist. Denn dann wissen Suchmaschinen, dass dort eine Seite zu finden ist, können jedoch die eigentlichen Inhalte nicht sehen. Dann wird die Seite unter Umständen leer – also ohne diese Inhalte – in den Index aufgenommen. Nutzer können diesen Link jedoch problemlos anklicken und die dahinterstehenden Inhalte konsumieren.

Ein weiter Punkt, der oft falsch gemacht wird, ist die Nutzung von Footerlinks. Normal ist es, hier die grundlegenden Seiten zu verlinken. Dies wird aber zu viel, wenn ein Unternehmen zum Beispiel mehrere dutzend Filialen betreibt und diese alle im Footer verlinkt. Das wird einfach nur unübersichtlich und macht weder für die Nutzer noch für die Suchmaschinen Sinn. Weniger ist hier oft mehr, denn dann werden die verlinkten Seiten als noch wichtiger herausgehoben.

Grundsätzlich ist es aber so, dass man bei der internen Verlinkung sehr wenig falsch machen kann. Dafür ist dies aber ein Gebiet, auf dem man die Struktur einer Seite durch vergleichsweise wenige Handgriffe deutlich optimieren kann. Die interne Verlinkung ist daher ein Thema, das unter Webmastern und SEOs immer eine hohe Priorität genießen sollte.

Michael Schöttler schrieb den Gastartikel zum Thema Interne VerlinkungÜber den Autor:

Michael Schöttler ist Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur imwebsein GmbH und leidenschaftlicher SEO. Als Chefredakteur des Onlinemagazins SEO-Portal widmet er sich allen Themen rund um die Suchmaschinenoptimierung.

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