Jedes Jahr berichten die Menschen darüber, dass SEO ab diesem Jahr “tot” sei. Und jedes Jahr müssen SEO Experten aufs Neue erklären, dass SEO (und damit auch technisches SEO) nicht tot ist. Dass SEO noch aktuell ist (und mehr denn je) zeigt der jährliche Anstieg an Ausgaben für Suchmaschinenoptimierung. Doch in diesem Artikel soll es hauptsächlich darum gehen, technisches SEO ins richtige Licht zu rücken.
Google verändert täglich die Art und Weise, wie es mit Suchanfragen und Webseiten umgeht. Künstliche Intelligenz und semantische Suchen wachsen stetig und benötigen technisches SEO, um weiter so performant zu bleiben wie bisher. Der PageSpeed wird für die mobile Suche ein Rankingfaktor. Insgesmt soll der mobile Index den klassischen Desktop-Index als Leitindex ablösen und neue Herausforderungen gilt es zu meistern und zu berücksichtigen.
Hummingbird – Semantische Suche und bessere Suchergebnisse
Mit dem ausgeführten Update “Hummingbird” (engl. Kolibri) im Jahre 2013 hat Google eine massive Veränderung durchgesetzt. Die bis dato gesammelten Daten (von mehr als 15 Jahren!) wurden ab Hummingbird genutzt und für ein besseres Suchergebnis in den Algorithmus gespeist. Darüber hinaus wurden noch andere Neuerungen eingeführt:
- Die Evaluierung der gesamten Search Query (anstatt nur der einzelnen Keywords)
- Das Miteinbeziehen von Suchmustern, Suchgeschichte sowie anderen historischen Daten des Users
- Die Veränderung der Ergebnisse bezogen auf Device, Uhrzeit und Standort
Mit der semantischen Suche hat Google also den nächsten Schritt gewagt und bietet seit 2013 Ergebnisse, die im gleichen Kontext stehen. Kurzum: Google versucht, die Intention des Users durch die Suchanfrage zu verstehen.
Die Auswirkungen von SEO
Während sich die Art und Weise, wie die Ergebnisse geliefert werden, deutlich verändert hat, gelten die Grundlagen von SEO immer noch. Links sind immer noch wichtig, Keywords sind immer noch wichtig, On-Page-Optimierung ist immer noch wichtig. Wenn sich die Dinge ändern, ist es leicht anzunehmen, dass “was war” nicht mehr funktioniert.
Doch auch für die, die guten Content erstellen und dadurch von der semantischen Suche profitieren wollen, ist die Arbeit noch nicht getan. “Nur” guten Content zu schreiben ist eben auch nicht genug. Auch wenn Content Marketing die bislang beste Möglichkeit ist, seine Seite besser ranken zu lassen, gibt es dennoch andere Kriterien, die man beachten muss.
Das größte Problem im heutigen SEO ist, dass wir davon ausgehen, dass der Algorithmus mehr weiß als wir. Wir scheinen zu vergessen, dass es ein Algorithmus und kein Mensch ist. Wie jedes datengesteuerte Programm oder künstliche Intelligenz benötigt es strukturierte Daten zum Lernen.
Wenn wir Begriffe wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen hören, ist es leicht, an selbst bildende Roboter zu denken, die selbst Informationen suchen. So funktioniert die semantische Suche, RankBrain oder ein anderer Aspekt des Algorithmus nicht. Es erfordert Bildung, um intelligent zu werden.
Die Google-Suche ist das am häufigsten verwendete Big-Data-Tool der Welt. Um unsere Standorte zu optimieren, benötigen wir ein grundlegendes Verständnis von Dateneinheiten. Eine Dateneinheit bezieht sich auf jede Person, jeden Ort oder jedes Ding, die Daten darstellen können. Mithilfe von diesen Entitäten kann Google verstehen, wie Konzepte und Informationen zusammenpassen. Bei der Indizierung einer Website betrachtet Google die “Person, den Ort oder die Sache”, um die sich die Website dreht, und stellt Verbindungen zu verwandten Inhalten oder Entitäten her, um eine Bedeutung abzuleiten.
Bei der Suche nach einem Sinn für Ihre Website und Ihren Content vergleicht Google nicht nur die Entitäten auf einer Website miteinander, sondern vergleicht die Website auch mit vertrauenswürdigen und autoritativen Websites im Web mit denselben Entitäten. Auch wenn diese Infos für einige schwer verdaulich sind, ist es dennoch wichtig zu wissen, welche Schritte unternommen werden müssen, um sicherzustellen, dass Google eine Website als vertrauenswürdig und autoritativ ansieht.
Deswegen wollen wir von der abstrakten Theorie in die Praxis wechseln und euch Tipps geben, mit denen man grundlegendes, aber effektives technisches SEO betreiben kann.
Wie technisches SEO hilft
- Titel & Metadaten. Der Titel ist eines der ersten Dinge, die auf Webseiten gecrawlt wurden. Durch die Bereitstellung eines klaren und fokussierten Titels kann der Crawler den Inhalt der Seite besser verstehen. Crawler lesen und indexieren Beschreibungen und gute Beschreibungen helfen nicht nur bei Klickraten, sondern geben auch einen kurzen Überblick über die gecrawlte Seite. Diese Daten werden berücksichtigt, wenn die Suchmaschine versucht, den Kontext der Seite zu verstehen.
- Seitenstruktur. Eine klar definierte und logische Seitenstruktur ist äußerst wichtig. Dies hilft Benutzern nicht nur dabei, die benötigten Inhalte schneller zu finden, sondern hilft Crawlern auch zu verstehen, wie Inhalte verbunden sind. Wenn man sich die Zeit nimmt, eine gute Struktur zu entwickeln, kann man samit sicherstellen, dass die Website vollständig indiziert ist und die Suchmaschinen eine gute Vorstellung von den Themen der Website haben.
- Strukturierte Daten. Strukturierte Daten sind Metadaten, die implementiert werden, um Suchmaschinen dabei zu helfen, Inhalte und Kontext zu verstehen. Im Optimalfall geschieht dies durch die Implementierung eines Schemas. Bei der semantischen Suche geht es immer um strukturierte Daten; Die ganze Idee der Indexierung von Entitäten basiert auf strukturierten Daten und Schemata. Im Zeitalter der semantischen Suche ist das Hinzufügen von Struktur zu den Daten Ihrer Website wesentlich für den Erfolg. Unter schema.org kann man eine ausführliche und offizielle Anleitung zum Einsetzen der Mikrodaten im HTML Code finden.
Inhalt ist wichtig, aber man kann ebenso behaupten, dass technisches SEO auch wichtiger ist als je zuvor. Marketingspezialisten, Webmaster und SEOs müssen sich die Zeit nehmen und verstehen, wie Google Daten verarbeitet. Man muss Wege finden, den Suchmaschinen zu helfen, den Inhalt unserer Websites zu verstehen, um zu erfahren, warum sie für die Nutzer von Vorteil sind.