Man spricht von einem Redirect, wenn ein Nutzer automatisch von einer Webseite bzw. URL zu einer anderen URL weitergeleitet wird. Dass man von einer URL zu einer Webseite weitergeleitet wird, kommt sehr häufig vor. Da dieser Vorgang aber automatisch vollzogen wird, bekommt man es als Nutzer in der Regel nicht mit. Ein Redirect ist aber nicht nur aus Sicht des Nutzers sinnvoll, sondern hilft auch Suchmaschinen wie Google dabei, zu einer anderen URL als eigentlich angefragt wurde, zu gelangen. Grundsätzlich kann zwischen mehrere Arten eines Redirects unterschieden werden. Die am häufigsten verwendete Weiterleitung ist die 301-Weiterleitung (Permanente Weiterleitung).
Gründe eine Weiterleitung zu verwenden gibt es viele, einer wäre z. B. der Umzug einer URL. Wird beispielsweise die TLD (Top-Level-Domain) einer Webseite von „.de“ auf „.com“ geändert, kann ein Redirect so eingesetzt werden, dass bei der Eingabe der „.de-Domain“ automatisch die „.com-Domain“ aufgerufen wird. Als Nutzer kann man Weiterleitungen z. B. daran erkennen, dass nachdem die URL in der Eingabeleiste des Browsers eingegeben wurde, diese nach drücken der Return-Taste durch die “neue” URL ersetzt wurde.
Der Vorteil eines Redirects ist, dass die Usability erhalten und die URL weiterhin für den Nutzer bzw. Besucher der Webseite erreichbar bleibt.
Die verschiedenen Redirects
Es kann zwischen mehreren Arten von Redirects unterschieden werden.
- 301-Weiterleitung, „Moved Permanent“ (deutsch: Permanente Weiterleitung)
- 302-Weiterleitung, „Found“ (deutsch: gefunden) oder „Moved Temporarily“ (deutsch: Temporäre Weiterleitung)
- 307-Weiterleitung
- Meta-Refresh
Die 301-Weiterleitung
Möchte man eine URL permanent auf eine andere URL weiterleiten, eignet sich hierzu der 301-Redirect besonders gut. Mit einer solchen 301-Weiterleitung hat man die Möglichkeit, nahezu 100 Prozent des Linkjuice an die weitergeleitete Webseite zu vererben. Dieser Typ der Weiterleitung (301-Redirect) bezieht sich auf den HTTP Status Code. 301-Weiterleitungen sind unter den Weiterleitungen diejenigen, die am häufigsten zum Einsatz kommen. Der Grund dafür ist, dass sie sich schlichtweg am besten eignen, um auf einer Webseite implementiert zu werden.
Die 302-Weiterleitung
Hier wird zwischen zwei Varianten unterschieden.
- 302 „Found“ (deutsch: gefunden) bei HTTP 1.1
- 302 „Moved Temporarily“ (deutsch: Temporäre Weiterleitung) bei HTTP 1.0
Grundsätzlich spricht man bei einem 301-Redirect von einer temporären Weiterleitung. Der entscheidende Unterschied im Vergleich zu einer 301-Weiterleitung ist, dass bei einer 302-Weiterleitung der Linkjuice nicht an die weitergeleitete Webseite vererbt wird. Dies stellt einen der Gründe dafür dar, warum eine solche Weiterleitung nur selten verwendet wird. Das Internet basiert auf einem Protokoll (HTTP – Hyper Text Transfer Protocol), durch welches bestimmt wird, wie eine URL zu arbeiten hat bzw. verarbeitet wird. Es wird unterschieden zwischen HTTP 1.0 und HTTP 1.1.
Bei Version HTTP 1.0 bezieht sich die 302-Weiterleitung auf den Status Code „Moved Temporarily“. Mit Version 1.1 hat sich der Status Code verändert und heißt seit dem „found“, was so viel wie „gefunden“ bedeutet. Das „gefunden“ meint hier, dass die entsprechende Ressource auf dem Server verfügbar ist bzw. dort gefunden wurde.
Die 307-Weiterleitung
Ein 307-Redirect ist im Grunde der HTTP 1.1 Nachfolger einer 302-Weiterleitung. Es kann im manchen Fällen vorkommen, dass Crawler der verschiedenen Suchmaschinen nicht zwischen einem 302- und einem 307-Redirect unterscheiden können. Einer der Gründe, warum sich sich in den meisten Fällen die Verwendung einer 301-Weiterleitung anbietet.
Ein 307-Redirect kommt in der Regel dann zum Einsatz, wenn eine URL tatsächlich nur vorübergehend nicht verfügbar ist. Dies wäre dann beispielsweise der Fall, wenn an einem Server Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssten und der Server durch die Suchmaschinen bereits als HTTP 1.1 – Kompatibel identifiziert wurde.
Seit dem es im Grunde unmöglich zu überprüfen ist, ob eine Suchmaschine eine Webseite als Kompatibel identifiziert hat, ist es grundsätzlich ratsam, für Inhalte, die temporär verschoben wurden, eine 302-Weiterleitung zu verwenden.
Meta Refresh
Meta Refreshes bezeichnen einen bestimmten Typ von Weiterleitungen, die nicht auf Serverebene, sondern auf Client-Ebene (z. B. durch den Browser) ausgeführt werden. Diese Weiterleitungen sind in der Regel langsamer und werden aus SEO-Sicht nicht empfohlen. Meta Refreshes verknüpft man üblicherweise mit einem 5-sekündigen Countdown und dem Text „Wenn sie innerhalb der nächsten fünf Sekunden nicht weitergeleitet wurden, klicken Sie bitte hier“. Auch wenn in diesem Fall ein sehr geringer Teil des Linkjuice an die weitergeleitete Webseite vererbt wird, sind Meta Refreshes aus SEO-Sicht nicht zu empfehlen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die User-Experience deutlich beeinträchtigt werden kann. Im schlimmsten Fall hat das zur Konsequenz, dass der Nutzer möglicherweise zur Webseite nicht wieder zurückkehrt.
Redirects und SEO
Weiterleitungen können aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung auch viele Vorteile mit sich bringen. Sind beispielsweise bestimmte Unterseiten einer Webseite nicht erreichbar (Status Code 404 „Not found“), können diese durch eine permanente Weiterleitung (301-Weiterleitung) behoben werden. Ändert sich z. B. die Top-Level-Domain von „.com“ auf „.de“ kann hier ebenfalls mit einer 301-Weiterleitung Abhilfe geschaffen werden. Möchte man die Besucher seiner Webseite darüber in Kenntnis setzen, dass die Webseite vorübergehend nicht erreichbar ist, z. B. aufgrund von Wartungsarbeiten, sollte hier eine 307-Weiterleitung verwendet werden. Das verringert mögliche Irritationen des Nutzers und er weiß, dass die Webseite im Wartungszustand und voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt wieder erreichbar ist. Aber auch dann, wenn die Struktur einer Webseite verändert wurde, sind Weiterleitungen ein probates Mittel.
Grundsätzlich ist der Einsatz von Redirects sinnvoll, da er die dauerhafte und nachhaltige Bereitstellung von Content (Inhalt) gewährleistet. Dadurch kann die User-Experience so gesteigert werden, dass der Nutzer immer wiederkehrt und im besten Fall die Webseite sogar weiterempfiehlt.