Als Encrypted Search, was so viel wie „verschlüsselte Suche“ heißt, wird eine Suchmethode bei der Suchmaschine Google bezeichnet, bei der die Suchanfrage durch die Suchmaschine nicht getrackt wird. Der Nutzer ist somit im Vergleich zu der „normalen Suche“ sehr anonym bei Google aktiv. Werden bei der standardmäßigen Suche bei Google die Daten direkt an den hauseigenen Dienst Google Analytics übergeben, geschieht dies bei der verschlüsselten Suche nicht. Hieraus erschließt sich für viele Nutzer ein Vorteil, vor allem für diejenigen, die besonderen Wert auf Anonymität im Web legen.
Wie genau funktioniert die verschlüsselte Suche?
Wie bereits erwähnt, ist für viele das Theme „Anonymität im Internet“ ein sehr wichtiges, gerade wenn man die rasante Entwicklung in Online-Bereich berücksichtigt. Das Plus an Sicherheit und Anonymität rührt daher, dass die verschlüsselte Suche auf Grundlage einer SSL-Verschlüsselung basiert. Eine SSL-Verschlüsselung ist daran zu erkennen, dass bei der entsprechenden URL der Webseite kein „http“, sondern ein „https“ vorangestellt ist. Erfolgt demnach eine Suche über eine durch das SSL-Zertifikat geschützte Webseite, kann man davon ausgehen, dass die Daten nicht weitergegeben werden und somit die eigenen Aktivitäten anonym bleiben.
Die Entwicklung – Encrypted Search im Laufe der Zeit
Die weltweit bekannte Suchmaschine Google hat sich nach deren Gründung Ende der 1990er Jahre rasant entwickelt und gehört heutzutage zu den bekanntesten Unternehmen. Bedingt durch die rasende Entwicklung der Suchmaschine, wurde auch das Keywordtracking immer besser und vor allem effizienter. Allerdings kündigte das Unternehmen im Herbst des Jahres 2011 an, das Tracken der Keywords mit der Zeit abstellen zu wollen. Allerdings waren hiervon zunächst nur Nutzer betroffen, die zwei Bedingungen erfüllten. Die erste Bedingung war die, dass der Nutzer für seine Suche die amerikanische Version der Suchmaschinen google.com nutzen musste. Gleichzeitig, und das ist die zweite Bedingung, musste der Nutzer bei Google angemeldet bzw. eingeloggt sein. Wurde diese beiden Bedingungen also erfüllt, war es Google von diesem Zeitpunkt an nicht mehr möglich, die getätigten Suchanfragen zu tracken. Wie bereits erwähnt, wurden die Daten bzgl. der Suchanfrage also nicht mehr an Google Analytics übergeben. Seitdem werden die Daten in Google Analytics als „not provided“ klassifiziert.
Wenige Jahre später, und zwar im Herbst des Jahres 2013, war es dann soweit. Die Encrypted Search war auch hierzulande, also für Google Deutschland, ab sofort verfügbar.
Encrypted Search doch nur eine Farce?
Suchmaschinen wie z. B. Google stehen seit jeher immer wieder in der Kritik, vor allem dann, wenn es um das Thema Datenschutz geht. Mit Einführung der Encrypted Search hat Google den Schutz privater Daten sicherlich erhöht, allerdings bestehen Zweifel daran, wie ernst Google es mit dem Datenschutz wirklich nimmt. Auch wenn und das ist zunächst löblich, Google die getrackten Suchanfragen bzw. Keywords nicht mehr an Google Analytics übermittelt, bedeutet das nicht, dass diese Daten vollends nicht mehr zur Verfügung stehen. Nach wie vor ist nämlich so, dass diese Daten für Google AdWords Kunden zur Verfügung gestellt werden. Google AdWords ist wie der Name schon sagt, ebenfalls ein Dienst von Google. Mit AdWords lassen sich gegen Bezahlung Anzeigen zu bestimmten Suchanfragen schalten. Da die Daten also für AdWords Kunden weiterhin zur Verfügung stehen, wirft das die Frage auf, ob es sich hierbei möglicherweise doch nur um eine Farce handelt. Welche Motive dahinterstecken, lässt sich nur vermuten. Die Daten, die Google seinen AdWords Kunden liefert sind insofern wertvoll, da sie den Werbetreibenden dabei unterstützen, Werbekampagnen entsprechend auszurichten. Am naheliegendsten ist somit die Vermutung, dass Google seine eigene Kundschaft nicht verlieren will und vor allem nicht sehen möchte, wie diese zur Konkurrenz abwandert.
Encrypted Search aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung
Für erfolgreiche Suchmaschinenoptimierer ist die Nutzung von Analyse-Tools wies Google Analytics unumgänglich, da diese einen großen Mehrwert in Hinblick auf die Entwicklung der Rankings geben. Hat man sich über Jahre an die wertvollen Daten gewöhnt, muss man heute mit immer weniger zur Verfügung stehenden Daten kalkulieren. Hier spielen gerade die Suchbegriffe, mit denen Nutzer nach einer bestimmten Sache gesucht haben, eine wesentliche Rolle. Mittlerweile ist der Wert der anonymisierten Suchanfragen auf weit mehr als jede zweite angestiegen. Gerade aus Sicht der Suchmaschinenoptimierer stellt dies eine große Einschränkung dar, da häufig die Grundlage für die richtige Entscheidung hinsichtlich besserer Rankings verloren geht. Es ist deutlich leichter seine Keywords zu optimieren, wenn Informationen bzgl. der organischen Suchanfragen vorliegen. Allerdings ist das immer seltener der Fall. Das bedeutet im Klartext, dass die Auswertung organischen Traffics Suchmaschinenoptimierer zukünftig vor immer größere Aufgaben stellen wird.
Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, Daten aus anderen Suchmaschinendiensten heranzuziehen. Diese Methode kommt aber in Deutschland eher weniger vor, da sie bestimmte Risiken birgt. Hier wird zum Problem, dass anderen Suchmaschinen wie z. B. Bing in Deutschland einen verschwindend geringen Marktanteil haben. Somit ist fraglich, wie repräsentativ die ermittelten Daten solch einer Suchmaschine sind. So wird tendenziell von der Nutzung solcher Daten abgeraten. Sollte man die Daten doch nutzen wollen, empfiehlt es sich, diese als Orientierung für entsprechende Maßnahmen anzusehen. Abzuwarten bleibt, ob Google diesen Weg beibehält oder zukünftig möglicherweise auch wieder mehr Daten und Analysemöglichkeiten zur Verfügung stellt.