Absprungrate

Die Absprungrate (englisch: Bounce Rate) gibt an, wie hoch der Anteil der Nutzer ist, die eine Webseite direkt nach deren Aufruf wieder verlassen, ohne eine weitere Seite bzw. Unterseite aufgerufen zu haben. Jede existierende Webseite weist eine bestimmte Absprungrate auf, welche jedoch stark unterschiedlich ausfallen kann.

Absprungrate deshalb, da diese Zahl ins Verhältnis gesetzt wird zu Nutzern, die mindestens zwei oder mehr Unterseiten aufgerufen haben. Von „Absprung“ wird also dann gesprochen, wenn der jeweilige Besucher nur einen einzigen Seitenaufruf (englisch: Page Impression) vollzogen hat. In diesem Zusammenhang kann man als weitere Kennzahl auch die Verweildauer miteinbeziehen, da diese angibt, wie lange sich der Webseitenbesucher auf der entsprechenden Webseite aufgehalten hat. Eine hohe Absprungrate ist häufig ein Hinweis darauf, dass der Webseitenbesucher möglicherweise etwas Anderes erwartet hat und/oder sein Anliegen nicht geklärt werden konnte.

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Berechnung und Höhe der Absprungrate

Wie bereits erwähnt, wird bei der Absprungrate ins Verhältnis gesetzt, wie viele Besucher die Seite nach deren Aufruf unmittelbar wieder verlassen haben, und wie viele Besucher über die „Startseite“ hinaus auf der Webseite aktiv waren. Das Wort „Rate“ impliziert, dass dieser Wert eine Verhältniszahl ist und in Prozent angegeben wird.

Ob eine bestimmte Absprungrate gut oder schlecht ist, lässt sich nur sehr schwer sagen. Zu viele Faktoren spielen letztlich eine wesentliche Rolle. Ist z. B. in einer Branche bzw. bei einem Thema (je nach Art der Webseite) eine Absprungrate von 50 Prozent völlig normal, kann der Wert der Absprungrate in einer anderen Branche bzw. bei einem anderen Thema bei 30 Prozent liegen. Deswegen lassen sich einheitliche Aussagen über den Wert der Absprungrate nicht treffen. Allerdings empfiehlt es sich, die Werte der Absprungrate innerhalb einer Branche bzw. von themenverwandten Webseiten zu vergleichen. Diese Werte können dann als Orientierung dienen, sollten aber Rückschlüsse darüber zulassen, ob die Absprungrate in Ordnung ist oder einer gründlichen Analyse unterzogen werden sollte.

Ein zentraler Punkt und aus Sicht des Webseitenbetreibers immer wichtig zu wissen ist, wie das Verhältnis der Besucher, also bekannte und unbekannte Besucher, in Bezug zur Absprungrate ist. Die Zahl der Absprünge ist im Verhältnis gesehen bei bekannten Besuchern immer geringer. Das liegt ganz einfach daran, dass dieser Besucher die Webseite kennt und folglich weiß was ihn erwartet, bzw. weiß wo er was findet. Ein unbekannter Besucher hingegen kennt die Webseite nicht und verlässt diese z. b. bei Nichtgefallen direkt wieder.

Berechnung der Absprungrate an einem Beispiel:

Die Webseite www.beispielseite.de wird pro Monat 1000-mal aufgerufen. Von den insgesamt 1000 Aufrufen haben 300 Besucher die Webseite direkt wieder verlassen. Für 700 Besucher war dies allerdings nur die Einstiegsseite, so dass auch weitere Unterseiten, z. B. www.beispielseite.de/unterseite besucht und aufgerufen wurden. Wenn man mit diesen Daten die Absprungrate berechnen möchte, muss man die Anzahl der Besucher, welche die Webseite sofort wieder verlassen haben, durch die Anzahl der Besucher, also 1000, dividieren. In vorliegendem Beispiel dividiert man also 300/1000 und multipliziert dies mit 100. Dies ergibt eine Absprungrate von 30%. Das bedeutet in diesem Fall, dass 30% aller Besucher die Webseite verlassen haben, ohne dass es zu einer Aktion (z. B. der Klick auf einen internen Link) gekommen ist.

Ab welchem Wert eine Absprungrate gut oder schlecht ist, lässt sich schwer sagen, da sie von zu vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist. Was man jedoch sagen kann ist, dass eine durchschnittliche Absprungrate von ca. 50-60% üblich ist. Es empfiehlt sich aus Sicht des Webseitenbetreibers immer, die Absprungrate im Blick zu halten um bei einer möglichen negativen Veränderung immer entsprechend entgegenwirken zu können.

Faktoren die die Absprungrate beeinflussen können

Wie bereits kurz erwähnt, sind die beeinflussenden Faktoren für die Absprungrate sehr vielfältig. Genau aus diesem Grund ist es für den Webseitenbetreiber häufig schwierig, mittels einer Analyse die Fehler herauszufinden, die zu einer bestimmten Absprungrate geführt haben. Allerdings lohnt sich eine Analyse in jedem Fall, da in der Folge die Besucheranzahl, die Besucherqualität und am Ende z. B. auch Umsatzzahlen steigen können. Grundsätzlich gilt, dass Inhalte einer Webseite wichtig sind und diese nicht nur im Sinne der Rankings, sondern auch, und das ist sehr wichtig, im Sinne der Webseitenbesucher erstellt werden.

Webseiten die in den meisten Fällen einer hohen Absprungrate unterliegen, sind beispielsweise Webseiten, die über Google Anzeigen (AdWords) gefunden werden. Der Grund dafür ist recht naheliegend, denn: Häufig werden AdWords-Anzeigen angeklickt, ohne das die Zielseite bzw. das Unternehmen dem Suchenden bereits bekannt sind. Ähnlich verhält es sich bei Webseiten, die in relativ kurzen Abständen, also mit einer hohen Frequenz, aktualisiert werden und/oder sehr viele Inhalte auf ihrer Webseite zur Verfügung stellen. Der Grund für eine hohe Absprungrate ist bei solchen Webseiten der, dass es sich häufig um wiederkehrende Besucher mit einer bestimmten Erwartungshaltung handelt. So könnten viele der wiederkehrenden Besucher erwarten, dass es im Vergleich zum letzten Besuch neue Inhalt gibt. Stellt sich dann aber heraus, dass dies nicht der Fall ist, wird die Webseite häufig schnell wieder verlassen. Ein weiterer denkbarer Grund wäre, dass solche „Informations-Webseiten“ häufig über eine Suchmaschine wie z. B. Google gefunden werden. Bekannte Webseiten, also größere Marken wie z. B. Adidas, werden häufig nicht über die Suche gefunden, sondern durch die direkte Eingabe im Browser aufgerufen. Wer also eine bestimmte Webseite im Browser direkt eingibt, verfolgt in der Regel eine bestimmte Absicht. Somit ist die Wahrscheinlich einer weiteren Aktion innerhalb der Webseite sehr hoch. Das Prinzip lautet hier: Umso mehr organischer Traffic (z. B. über die Suche von Google) geniert wird, desto höher ist in der Regel auch die Absprungrate der jeweiligen Webseite.

Grundsätzlich sollte man drauf achten, dass die Webseite dem Besucher eine thematische Relevanz liefert, da sonst die Wahrscheinlichkeit einer überproportional hohen Absprungrate recht hoch ist. Ziel ist es, dass der Besucher durch die Webseite einen Mehrwert geliefert bekommt und im Idealfall alle seine Fragen beantwortet werden können. Auch die Struktur und das Erscheinungsbild einer Webseite, beeinflussen die Absprungrate maßgeblich. Eine hochwertige Webseite hat fast immer eine geringere Absprungrate als eine minderwertige Webseite. Genau das gleiche gilt für die Ladezeit. Ist diese lang, wird die Absprungrate vermutlich steigen. Aber auch eingeblendete Werbebanner können auf den Besucher abschreckend wirken und diesen dazu veranlassen, der Webseite schnellstmöglich den Rücken zu kehren. Das gilt vor allem dann, wenn die Webseite mit viel Werbung überlagert wurde. Daneben sollte aber auch die Navigation innerhalb der Webseite möglichst intuitiv sein, da auch sonst mit vielen frühzeitig verlassenden Besuchern der Webseite zu rechnen ist. All diejenigen die eine mobile Webseite anbieten bzw. diejenigen, auf deren Webseite primär mobil zugegriffen wird, sollten immer mit einer höheren Absprungrate rechnen, das zeigt zumindest die Erfahrung.

Stellt man fest, dass die Absprungrate deutlich höher ausfällt als erwartet, kann ein möglicher Grund dafür sein, dass es sich bei der Webseite um eine einzelne Seite (also eine Webseite ohne Unterseiten) handelt. Hier liegt so gesehen eine physikalische Grenze für Analysetools vor, da ja maximal ein Seitenaufruf registriert werden kann. Google Analytics beispielsweise registriert erst dann einen weiteren Seitenaufruf innerhalb der Webseite, wenn diese durch den Benutzer aktualisiert wurde. Dies ist sicherlich der Hauptgrund dafür, dass Webseiten mit nur einer Seite in der Regel sehr hohe Absprungraten vorweisen. Diejenigen, die eine Webseite mit nur einer Seite betreiben, können für ihre Auswertungen allerdings auf die sog. Verweildauer zurückgreifen. Hierüber lässt sich ermitteln, wie lange der einzelne Nutzer auf der Webseite aktiv war. Daraus lassen sich dann wichtige Rückschlüsse ziehen, z. B. ob das Anliegen des Besuchers geklärt werden konnte (zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit).

Absprungrate aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung

Die Absprungrate ist gerade aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung ein ganz wichtiger Faktor, der stets im Blick gehalten werden sollte. Ist die Absprungrate recht hoch, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Besucher auf Grund mangelnder Qualität oder auch Seriosität „sich nicht abgeholt“ fühlt und deswegen die Webseite schnell wieder verlässt. Als Webseitenbetreiber sollte man versuchen, möglichst viele Nutzer anzusprechen und sein Anliegen zu bedienen. Eine bestimmte Absprungrate ist normal und gehört zu jeder Webseite dazu. Fällt diese aber hoch aus und der Besucher ist über die Suche von Google auf die Webseite gelangt, kann genau das, Folgen für das Webseitenranking haben. Der Grund ist, dass Google eigenständig registriert, wenn ein Besucher über die Google-Suche auf eine Webseite gelangt und direkt wieder zur Google-Suche zurückgekehrt ist. Bei sehr hohen bzw. überdurchschnittlich hohen Absprungraten unterstellt Google der Webseite in gewisser Form eine unzureichende Qualität. Wäre der Nutzer zufrieden, würde er die Webseite in der Regel nicht verlassen. Somit spielt die Absprungrate eine wesentliche Rolle, sollte aber immer mit anderen Größen wie z. B. der Verweildauer zusammen analysiert werden. Mit Hilfe dieser Ergebnisse kann der Webseitenbetreiber seine Webseite weiter optimieren, mit dem Ziel, zukünftig die Absprungrate der Besucher zu verringern.

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