Unter Black Hat SEO (deutsch: Schwarzer Hut SEO) versteht man aggressive SEO-Strategien, Techniken und Taktiken, die nur darauf ausgerichtet sind, den Suchmaschinen und nicht dem Nutzer zu dienen. Wer Black Hat SEO betreibt, handelt gegen die von Google ausgesprochenen Webmaster Richtlinien. Der Name Black Hat SEO rührt daher, dass in alten Filmen (Western) der Böse in aller Regel einen schwarzen Hut getragen hat. In Anlehnung daran steht Black Hat SEO also für etwas schlechtes bzw. dunkel / düsteres.
Zu den Methoden die unter Black Hat SEO fallen gehören z. B. Keyword-Stuffing oder das Hinzufügen von Keywords zu einer Webseite, die in keinem Bezug zum Inhalt der entsprechenden Webseite stehen. Die Bandbreite an Methoden ist jedoch viel weitfassender und betrifft nicht nur Maßnahmen auf der eigenen Webseite, sondern auch die Manipulation von Webseiten Dritter.
Methoden des Black Hat SEO
Black Hat SEO wird häufig von denjenigen betrieben, die sich einen schnellen Aufstieg ihrer Webseite in den Rankings bei Suchmaschinen wie Google versprechen. Häufig ist das möglich, da beispielsweise Google eine gewisse Zeit benötigt, um diese illegalen Methoden zu identifizieren. Diejenigen, die nicht nur auf einen möglichen kurzfristigen Erfolg ihrer Webseite setzen, sollten Black Hat SEO Maßnahmen meiden und lieber auf ein natürliches, organisches Wachstum ihrer Webseite hinarbeiten. Maßnahmen, die zu einem schnellen Aufstieg verhelfen können, sind bei Suchmaschinen sehr unbeliebt und werden sogar verboten und abgestraft (Penalty). Im Extremfall können diese Maßnahmen auch eine komplette Löschung einer Webseite aus dem Index zur Folge haben. Ein sehr prominentes Beispiel für eine Abstrafung durch Google ist die Webseite home24.de. Diese wurde erst 2016, vier Jahre nach der Deindexierung durch Google, wieder in die organischen Suchergebnisse aufgenommen wurde.
Es ist aber auch der Fall denkbar, das mit der Webseite ein kurzzeitiger Erfolg gesucht wird, also möglichst schnell in die Top-Rankings bei Google zu kommen. Fällt der Wunsch nach einem kurzfristiger Erfolg stark ins Gewicht und eine Abstrafung seitens Google ist eingeplant, kann Black Hat SEO im Ausnahmefall schon mal sinnvoll sein. Wer aber bewusst auf Black Hat SEO setzt, sollte sich über die möglichen Konsequenzen im Klaren sein.
Ein Vielzahl an Spammethoden werden dem Black Hat SEO zugeordnet. Sobald eine Suchmaschine wie Google Black Hat SEO feststellt, wird diese Maßnahme entsprechend einer Gewichtig bewertet. Zu solchen Spammethoden gehören neben Keyword-Stuffing, also einer überdurchschnittlichen Häufung eines bestimmten Suchwortes (Keywords) innerhalb einer Webseite, auch Maßnahmen wie die Verwendung von Invisible Text oder Linkfarmen. Letztere verfolgen nur den Zweck, die Linkpopularität der eigenen Webseite dadurch zu steigern, dass Links von den Linkfarmen auf die eigene Webseite verweisen. Hierdurch lässt sich der Wert des Backlinkportfolios der eigenen Webseite steigern.
Je nachdem, welche Strategie der Suchmaschinenoptimierer verfolgt, kann er aber auch komplexere Maßnahmen setzen. Hierzu kann beispielsweise Software eingesetzt werden, die in einem automatisierten Prozess möglichst viele Links auf den verschiedensten Webseiten, z. B. iin Blogs oder Foren, setzt. Diese Beiträge lassen sich aber häufig sehr gut anhand bestimmter Charakteristika, wie z. B. sinnbefreite Texte oder Postings ohne wirkliche Inhalte, erkennen. Zu Black Hat SEO gehört beispielsweise aber auch der Linkkauf, der allerdings durch Suchmaschinen deutlich schwieriger nachgewiesen werden kann. In diesem Zusammenhang ist auch der sog. Linktausch zu nennen, der ebenfalls zu den verbotenen Methoden zählt. Hier setzt Webseite A einen Link auf Webseite B und umgekehrt.
Black Hat SEO und Google
Die Daten, die Google Tag für Tag sammelt, sind unvorstellbar groß. In diesem Datentopf den Überblick zu behalten ist wahrlich eine schwere Aufgabe. Nichtsdestotrotz hat Google den Anspruch an sich selbst, seinen Nutzern das bestmögliche Ergebnis, entsprechend ihrer Anfrage zu liefern. An dieser Stelle steht Google hinter den Webseitenbetreibern, die sich ihre Rankings auf legale Art und Weise, oftmals über Jahre hinweg, erarbeitet haben. Um genau die zu schützen, die es verdient haben, hat Google schon häufig entsprechende Maßnahmen getroffen.
Neben zahlreichen Anpassungen des eigenen Algorithmus, war eine Maßnahme gegen die unerlaubten Spammethoden besonders effektiv. Das Panda-Update, welches im Jahr 2011 erschien, trug im starken Maße dazu bei, dass beispielsweise Linkspamming leichter identifiziert werden konnte. Über die Jahre hinweg konnte Google sich in diesem Segment deutlich verbessern.
Black Hat SEO aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung
Aus Sicht eines Suchmaschinenoptimierers ist der Grat auf dem man sich bewegt, relativ schmal. Die Frage, die sich stellt ist: Was ist noch erlaubt und was ist verboten? Grundsätzlich hat Google dafür die Google Webmaster Richtlinien definiert, die zum beantworten dieser Fragen dienen. In diesem Zusammenhang fällt auch häufig der Begriff White Hat SEO, was im Grunde den Richtlinien von Google entspricht.
Die Realität zeigt aber, dass fast jeder Webseitenbetreiber schon einmal einen Link gekauft oder getauscht hat. Dies führt in der Regel nicht zu einer Abstrafung durch Google, es sei denn, man treibt es auf die Spitze. Grundsätzlich sollten Links eine natürliche Struktur aufweisen und das Wachstum der Linkstruktur auch nicht zu schnell erfolgen. Google könnte ein zu schnelles bzw. unnatürliches Wachstum als Manipulation interpretieren und entsprechend durch einen Penalty oder im Extremfall durch das Verbannen aus dem Index bestrafen.