Direct Type-in

Als Direct Type-in bezeichnet man den Vorgang, wenn eine URL auf gut Glück in den Browser eingegeben wird und man direkt zu einer Webseite gelangt. Daher auch die Bezeichnung „Direct Type-in“, was ins Deutsche übersetzt „direktes Eintippen“ bedeutet. Der Nutzer ist sich also im Vorfeld nicht darüber im Klaren, ob die eingegebene Webseite auch tatsächlich existiert. Zu Anfangszeiten des Internets war es häufig der Fall, dass bestimmte Webbrowser die entsprechende Top-Level-Domain (TLD) „.com“ automatisiert an die „Anfrage“ angehängt haben. Allerdings war das nur dann der Fall, wenn der Browser erkannt hat, dass eine entsprechende TLD nicht eingegeben wurde. Hat der Browser keine TLD erkannt und somit automatisch die TLD „.com“ angehängt und die Webseite existierte tatsächlich, hat man genau diesen Vorgang, also den Besuch der Webseite, als Direct Type-in bezeichnet.

Eine TLD wird heutzutage in der Regel nicht mehr automatisch angehängt. Mittlerweile ist es üblich, dass bei einer entsprechenden Eingabe in den Browser, diese Eingabe als Suchanfrage gewertet wird. Somit leitet der Browser die Anfrage direkt weiter an die entsprechende Suchmaschine, welche in Abhängigkeit vom Browser variieren kann. In den meisten Fällen wird jedoch an die Suchmaschine Google weitergeleitet. Dadurch, dass die TLD nicht mehr automatisch an die Suchanfrage angehängt wird, sondern dieser Vorgang als Suchanfrage an die entsprechende Suchmaschine gewertet wird, sind Direct Type-ins heute so nicht mehr möglich. Allerdings wird heutzutage eine andere, leicht veränderte Vorgehensweise als Direct Type-in bezeichnet. Gibt man in den Browser eine bestimmte Suchanfrage bzw. ein Keyword ein und hängt dann eine bestimmte Top-Level-Domain wie z. B. „.de“, „.com“ oder „.net“ an und eine Webseite wird geöffnet, bezeichnet man diese Vorgehensweise als Direct Type-in. Allerdings sind Direct Type-ins eher selten und haben mit dem Vorgang, dass man beispielsweise eine bekannte Domain in den Browser eingibt oder über die Suchmaschine nach einer bestimmten Sache sucht, nichts zu tun.

Nicht jede Webseite profitiert gleichermaßen durch Direct Type-ins

Webseiten können unterschiedlich stark von Direct Type-ins profitieren. Deutlich im Vorteil gegenüber anderen Webseiten sind solche Webseiten, deren Domains eher kurz und vor allem generisch sind. Zu den Klassikern der generischen Domains gehören sicherlich Webseiten wie wetter.de oder wetter.com, aber beispielsweise auch die Webseiten telefonbuch.de und telefonbuch.com. Hier wird auch ersichtlich, dass kurze, aber noch viel wichtiger, generische Begriffe, gute Chancen besitzen, über einen Direct Type-in gefunden zu werden. Naheliegend, dass Domains mit Eigennamen es im Vergleich dazu ungleich schwerer haben. Gute generische Domains weisen jedenfalls auch einen nicht zu vernachlässigen Teil an Besuchern auf, die ihr Glück per Direct Type-in versucht haben. Einen „Treffer“ bei der Eingabe durch eine Direct Type-in ist bei generischen Begriffen auch deshalb so wahrscheinlich, da heute zu fast allen Begriffen eine Webseite existiert. Um möglichst einen „Treffer“ zu setzen, empfiehlt sich die Verwendung der länderspezifischen Top-Level-Domain, z. B. in Deutschland „.de“ oder in Österreich „.at“. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Direct Type-in umso unwahrscheinlicher wird, je länger die Domain ist und je mehr Sonderzeichen bzw. Umlaute in ihr enthalten sind.

Wie kann man Direct Type-ins analysieren?

Möchte man als Webseitenbetreiber herausfinden, wie viele Besucher die Webseite per Direct Type-in aufgesucht haben, kann man dazu auf Analyse-Tools wie z. B. auf Google Analytics zurückgreifen. So ist beispielsweise Google Analytics in der Lage, genau zu ermitteln, über welche Quelle ein Besucher auf die Webseite gekommen ist. So liefert Analytics spannende Informationen darüber, ob der Nutzer z. B. per direkter Eingabe in den Browser oder über die organische Suche, also durch Klicken auf ein Suchergebnis in den SERPs (Search Engine Result Pages). Auf dieser Grundlage lassen sich dann die Direct Type-ins ermitteln.

Direct Type-ins aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung

Wie bereits erwähnt, steigt die Anzahl der Direct Type-ins bei generischen bzw. Keyword-Domains im Vergleich zu anderen Domains deutlich an. Über längere Zeit galten Keyword-Domains, wenn es um die Rankings ging, gegenüber anderen Webseiten als bevorzugt. Allerdings geht man davon aus, dass mit dem Erscheinen eines Updates im Herbst 2012, Keyword-Domains als Rankingfaktor nicht mehr mit einbezogen werden.

Auch wenn sie hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung ein wenig an Bedeutung verloren haben, so bilden Keyword-Domains aus Sicht der Generierung von Direct Type-ins immer noch eine spannende Rolle, die keineswegs unterschätzt werden sollte. Häufig, je nach Domain, kann ein relevanter Teil des Gesamttraffics über die direkte Eingabe im Browser erfolgt sein.

Häufig wird in diesem Zusammenhang auch auf Satelliten-Domains zurückgegriffen. Diese werden häufig von Unternehmen für teures Geld gekauft und dazu verwendet, die über einen Direct Type-in generierten Webseitenbesucher auf die aus Unternehmenssicht relevante Webseite weiterzuleiten. Der Grund warum für Keyword-Domains viel Geld bezahlt wird, ist der Gleiche, wieso auch für gute Telefonnummern viel Geld bezahlt wird: Je kürzer und desto eingängiger eine Telefonnummer ist, desto teurer. Keyword-Domains sind auf dem Markt kaum bis gar nicht mehr verfügbar und im Regelfall nur für viel Geld zu kaufen. Somit sollte man im Vorfeld genauestens abwägen, ob sich der Kauf einer solchen Domain auch tatsächlich lohnt.

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