Keywordrecherche

Keywordrecherche – Finde deine Keywords

Die Keyword Analyse und Keywordrecherche sind das Fundament auf dem ein Großteil der SEO Maßnahmen aufbaut. Sie hilft dabei Potentiale für die eigenen Rankings aufzudecken und gleichzeitig ist sie ein erster Indikator für den zu erwartenden Erfolg.

Was sind Keywords

Keywords sind Suchbegriffe, die Nutzer einer Suchmaschine dazu verwenden, um ein Ergebnis angezeigt zu bekommen. Zu einem Keyword gibt es ein Suchvolumen, dass Aufschluss darüber gibt, wie häufig dieses Keyword nachgefragt wird.

Ein Keyword ist ein Suchbegriff nach dem Nutzer in Suchmaschinen suchen.

Ein Keyword kann sich aus einem (Short Head) oder mehreren Wörtern (Longtail) zusammensetzen. Je mehr Wörter verwendet werden, desto spezifischer ist das Interesse. In der Regel nimmt das Suchvolumen mit zunehmender Anzahl Wörter stark ab. 

Das Keyword Planner Tool von Google

Quelle: Google Keyword Planner (Leider nur noch eingeschränkt nutzbar)

Erläuterung: Während Augenarzt in Deutschland 110.000 mal im Durchschnitt pro Monat gesucht wird, ist das Keyword „Notfall Augenklinik Berlin“ so speziell, dass nur 50 Menschen im Monat in Deutschland danach suchen. Allein durch die örtliche Begrenzung auf Berlin fallen bereits tausende Suchanfragen weg und je konkreter der Begriff wird, desto stärker nimmt das Suchvolumen eines Keyword ab.

Mit zunehmendem Volumen wird ein Keyword natürlich auch für andere Unternehmen interessant, so dass der Kampf um die vorderen Positionen in der Regel härter ist, als in Nischen bzw. Keywörtern mit geringem Suchvolumen.

  • Was “viel” und was “wenig” Suchvolumen konkret für den Einzelnen bedeutet, lässt sich nur individuell betrachten. Ein Onlineshop mit Produkten, an denen nur wenig Marge besteht, benötigt viele Besucher die einen Kauf tätigen.
  • Ein Hersteller für Investitionsgüter oder Maschinen wird sich mutmaßlich über 100 Besucher mit einem konkreten Interesse bereits sehr freuen, da der Verkauf nur einer Maschine bereits einen mehrstelligen Millionenbetrag Umsatz bedeuten kann. Genau ein Schönheitschirurg oder ein Rechtsanwalt, der im Monat nur 2-3 Mandanten zusätzlich gewinnen (und vertreten) kann.

Das Wissen um Keywords und die jeweiligen Suchvolumina hilft dabei, einzuschätzen wie vielversprechend das Keyword ist. Dazu später noch mehr. Zuerst sollte recherchiert werden, welche Keywords für eine nähere Betrachtung und Analyse überhaupt in Frage kommen.

Vorgehensweise

Im ersten Schritt geht es um die Recherche passender Keywords. Dabei ist nicht nur die Themenrelevanz und das Suchvolumen entscheidend. Es gibt verschiedene Phasen in denen sich Nutzer informieren und in denen Nutzer sich befinden und dort abgeholt werden möchten.

In jeder Phase ist die Intention des Nutzers eine andere. Versteht man die Welt des Suchenden und die Intention der Suchanfrage, kann man die Inhalte entsprechend aufbereiten.

Navigationskeywords

Die Suchanfrage ist nicht spezifisch, es besteht Interesse an Informationen zu einer Gattung oder Kategorie. Nutzer lassen sich treiben und informieren sich im ersten Step zu einem Thema. Ein klassisches Transaktionskeyword wäre Fotoapparat oder Kamera. Dabei ist an der Stelle noch nicht klar, ob er ein neues Modell, eine gebrauchte Kamera oder einfach Informationen rund um die Funktionsweise und Aufbau einer Kamera.

Beispiele: Kamera, Videokamera, Fußball, Auto

Informationskeywords

Ist ein Nutzer mit seiner Recherche bereits voran geschritten, geht er in die nächste Phase über und spezifiziert seine Suchanfrage. So sucht er nun nach Kamera Modelle oder Kamera Modelle 2016. Er möchte hier gezielt Informationen, z.B. über seine Alternativen beim Kaufinteresse, erlangen. In der Informationsphase wird auch mit Fragen innerhalb der Suche gearbeitet. Wie funktioniert ein Kamera Blitz, welche Blendengröße, was ist wichtig bei einer Kamera.

Beispiele: Kamera Modelle, Kamera Modelle 2016, Fußball Bundesliga,

Recherche- und Transaktionskeywords

Diese Keywords sind deutliches Indiz für eine Folgeaktion durch den User. Vielfach wird die gewünschte Handlung bereits aufgeführt. Kamera kaufen oder Kamera mieten wären deutliche Signale. Aber auch je spezifischer eine Anfrage ist und die genaue Modellbezeichnung oder Artikelnummer als Suche eingeben wird, lässt auf ein gestiegenes Kaufinteresse schließen. Hängen Kaufwünsche dem Keyword an, z.B. Kamera günstig oder Kamera billig und wird nach Vergleichen und Tests gesucht (Kamera Test, Kamera Modell XY Test, Kamera Vergleich) steht der User oftmals kurz vor dem Kauf und sucht eine letzte Information oder die Bestätigung, dass das Modell seiner Wahl den eigenen Bedürfnissen auch tatsächlich entspricht.

Beispiele: Kamera Vergleich, Kamera Test, Kamera Kaufen, Kamera mieten, Kamera Günstig, Beste Kamera, Kamera bestellen, Kamera Rezensionen, Kamera ohne Versandkosten, Kamera Canon EOS 700D.

Aber es gibt auch weitere Dimensionen, die man bei der Auswahl mitberücksichtigen kann, etwa der lokale Bezug. Kamera kaufen Köln, Öffnungszeiten Kamera Geschäft.

Weitere transaktionale Keywords lassen auf weitere Wünsche und Handlungen schließen, die nicht zwangsläufig einen Kaufabschluss nach sich ziehen, für Onlineunternehmer aber durchaus relevant sein können. Dazu gehören „Download, Newsletter oder Prospekt“ in Verbindung mit einem Keyword.

Alle Phasen wollen berücksichtigt werden

Es ist wichtig, dass man sich durch seine Webseite in allen Such – Phasen als kompetenter Ansprechpartner positioniert und nicht der Verlockung erliegt, nur noch die Keywords kurz vor der Kaufphase zu bedienen. Einerseits trägt dies zum eigenen Branding bei und andererseits lernen Besucher ihre Webseite kennen und gewinnen Vertrauen in die bereitgestellten Informationen. Man kauft schließlich lieber in Umgebungen, in denen man sich gut auskennt; ein Erfolgsrezept nach dem auch Supermärkte und Fast Food Ketten arbeiten.

Darüber hinaus hat man in der Navigations- und Informationsphase bereits Möglichkeiten, einen User für sich zu gewinnen: Ein überzeugendes Newsletter Angebot oder die Freundschaft in den sozialen Netzwerken bieten sich an, um den User auch zukünftig erreichen zu können. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass ein User von der ersten direkt in die letzte Phase überleitet und direkt in den Kaufprozess einsteigt.

Zu guter Letzt ist bei der Auswahl des Keywordsets auch die Konkurrenzbeobachtung wichtig um herauszufinden, wie klein oder groß die Chance ist, für das ausgesuchte Keyword zu ranken. Dazu gebe ich den Suchbegriff bei Google ein und schaue mir die ersten fünf bis zehn Treffer genauer an und überprüfe, welche Inhalte dort bereitgestellt werden.

Für sehr wichtige Keywords und Oberbegriffe empfehle ich jedoch immer, Inhalt für seine Leser und für Google bereit zu stellen, damit man als Autorität wahrgenommen wird. Suchmaschinen werden die Arbeit anerkennen, indem sie erfassen, dass die bereitgestellte Webseite eine gute Informationsquelle zum Thema Fotografie darstellt.

Das eigene Set anlegen

Nachdem nun ein Grundverständnis für Keywords vorhanden ist, legen wir ein Keywordset ein. Im ersten Schritt bietet es sich an, die wichtigsten Oberbegriffe niederzuschrieben. Das könnten, um beim Beispiel zu bleiben, in unserem Falle Fotografie, Kamera, Videocamera, Fotografie Köln, Blende, Belichtung, Foto Onlineshop und die Hersteller Canon, Nikon, Sony und Olympus sein. Diese ersten Keywörter legen wir in einer Exceltabelle ab.

Im zweiten Schritt nutze ich die Autofill Funktion von Google. Denn hier schlägt Google bereits Ergänzungen mittels Google Suggest vor. Nachdem ich also Kamera eingegeben habe, bekomme ich Vorschläge um meine Suche zu komplettieren.

bei der recherche nach keywords auch google suggest nutzen

Füge ich hinter Kamera einen Buchstaben (in unserm folgenden Beispiel handelt es sich um “C”, kann ich die Ergebnisse weiter spezifizieren und in meine Excelliste importieren.

Auto Suggest für Detail Recherche nutzen

Im nächsten Schritt schaue ich mir die verwandten Suchanfragen am Fuße der Google Suche genauer an und importiere auch diese in meine Liste.

Verwandte Suchanfragen von Google zur Keywordrecherche nutzen

Das Ergebnis dürfte nun ein erstes kleines Keywordset mit 50 bis 100 Treffern darstellen, mit dem man bereits arbeiten könnte.

Ich möchte jedoch einen weiteren Zwischenschritt einbauen und hier auf externe Tools verweisen, mit denen sich das eigene Set nochmal um einige hundert Keywörter anreichern lässt.

Mit Keyword Crawlern und W-Fragen Tools lässt sich noch einiges an Keywörtern entdecken.

Hier gebe ich meine wichtigsten Keywörter nach und nach ein. Die kostenlosen Tools machen nun in segmentierter Form weitere Vorschläge und reichern mein Keyword um passende Wörter (Suchtherme) an.

Keyword Tool Most Wanted zum Finden neuer Keywords

Quelle: http://online-rabatt.net/tools/most-wanted/

Auch diese kopiere ich in meine Exceltabelle, die langsam beachtliche Ausmaße annimmt.

Im letzten Schritt pflege ich diese Daten, solange es durch Google noch kostenlos möglich ist, in das Keyword Planner Tool ein und erhalte zu jedem Keyword das ungefähre durch Google ermittelte Suchvolumen.
(Leider steht die Funktion nur noch Nutzern mit aktiver Google Adwords Kampagne zur Verfügung) .

Mit diesem Schritt erhalte ich zu jedem Keyword das ungefähre Suchvolumen. Ein letztes Mal wird das Ergebnis in eine (neue) Excelliste exportiert.

Nun habe ich eine sehr umfangreiche Tabelle mit hunderten von Suchbegriffen, die ich nach Häufigkeit hin sortieren kann.

Im letzten Schritt überlege ich mir, ob es noch Themen gibt, die sehr gut in das Gesamtgeflecht passen, aber nicht auf jeder Webseite zu finden sind um mich gegenüber meinen Lesern und auch für Google noch interessanter zu machen.

In unserem Beispiel könnten es: Die teuersten Fotos der Welt, Fotos online leihen, Verrückte Fotografien, Abstrakte Fotografie, Kunst aus Kameras bauen etc. sein. Typische Themen, die auch in einem Fotoblog vorkommen könnten aber nicht unbedingt vorkommen. Wer hier nicht gedanklich nicht kreativ arbeiten möchte, besucht mal einige englischsprachige Blogs zum eigenen Thema und schaut dort, ob ein aktueller Beitrag als Inspirationsquelle dienen kann.

Egal ob als Shopbetreiber, Unternehmer oder Freiberufler: Bei allen Überlegungen muss ein Keyword nicht ausschließlich als Text dargestellt werden. Bilder, Videos, Tonaufnahmen und Podcasts können ebenfalls den Content darstellen, den es braucht. Doch dazu in der nächsten Lektion mehr.

Keywords bewerten und sortieren

Die Tabelle ist nun gefüllt aber noch nicht sortiert. Eine mögliche Herangehensweise ist nun, die Keywords nach ihrem Suchvolumen hin zu sortieren. Aber nicht in jedem Fall ist diese Herangehensweise zielführend.

Ich empfehle die Keywords in mehrere Themenbereiche zu sortieren. Anhand unseres Kamera könnte die Kategorisierung wie folgt durchgeführt werden:

  • Kamera
  • Kamerahersteller
  • Kamera Nutzung
  • Kamera Begriffe und Kamera Wiki
  • Kamera Modelle
  • Kamera FAQ / Häufige Fragen

Bevor es nun an die Bearbeitung geht, können Dubletten entfernt werden. Manche Suchanfragen sind identisch, nur anders formuliert. Beispielsweise könnte “Welche Kamera kaufen”, “Kamera kaufen”, “Kamera bestellen” zusammengefasst werden.

Achte beim Scoring auch darauf, dass du einen gesunden Mix aus aktuellen Themen (z.B. neuen Modellen) und zeitlosem Inhalt (Wie funktioniert eine Spiegelreflexkamera, Was ist eine Blende) bereitstellst.

Nun nur noch Schritt für Schritt die einzelnen Keywörter den Kategorien zuordnen. Man kann darüber hinaus händisch noch eine weitere Spalte hinzufügen und jedes Keyword mit einem Scoring Wert, z.B. von 1 – 10 versehen. So entsteht eine umfangreiche und strukturierte Tabelle, die man im weiteren Verlauf bearbeiten kann. Mehr dazu im nächsten Artikel “Content erstellen”.

Zusammenfassung der Keywordrecherche:

Die Keywordrecherche sollte bei allen Überlegungen weit am Anfang stehen. Wer das Wissen um Keywords, ihre Verwendung und die Suchvolumen verinnerlicht hat, kann bei der Ausgestaltung der SEO Strategie auf ein gesundes Themenfundament blicken und Themen erstellen. Man gewinnt einen Leitfaden zur Erstellung zukünftiger Inhalte und kann anhand der Suchvolumen oder nach eigenem Muster einen Plan erstellen, nach dem die Keywords und Themen nach Priorität bearbeitet werden.